Malort nach Arno Stern
Der Malort ist ein fremdes Land - ein Traumland. Aus seinen Wänden strahlt
der farbige Widerhall von vielem Erlebten in den Raum. Endlos folgte auf diesen Wänden ein Blatt dem andern:
spurenreich angefüllte durch unberührt weiße ersetzt. Welten entstanden in ihnen - grenzenlos, dem Sehnen
nach Unendlichkeit angemessen, das sich nur in diesem Geborgensein ausleben kann.
Ein Ort der Verschwiegenheit und auch der Strenge. Auch wer es nie erprobte, erfährt hier, dass der größten Handlungsfreiheit eine ernste Struktur zu Grunde liegt.
Und er unterscheidet zwischen Freiheit und Zügellosigkeit. Viele Begriffe werden sinnvoll an diesem Orte. So auch der Abgrund zwischen dem zufällig Geschehenden und dem unbeabsichtig Geäußserten:
zwischen dem Möglichen und dem Notwendigen; zwischen lärmend Künstlichem und schweigsam Natürlichem.
Das soziale Element -- als der gemeinsame Farbenmaltisch
Das konfrontierende Element -- gestisches Malen an den Wänden und auf Papier
Das individuelle Element -- eigener Malplatz an Tischen